Es führt kein Weg daran vorbei: man trainiert das eigene Spielen ausschließlich auf einem echten Klavier optimal. Sie sind Wunderwerke menschlicher Ingenieurskunst und ein Sammelsurium unzähliger genialer Erfindungen von intelligenten Menschen. Tausende von Teilen arbeiten im Idealfall reibungslos zusammen und dienen nur dem einen Zweck: den schönsten Klang zu produzieren und gleichzeitig dahinter zurück zu treten.
Klaviere bestehen zum größten Teil aus Naturmaterialien, wie Metallen, Holz, Filz und Leder. Je günstiger die Instrumente sind, desto mehr kann man davon ausgehen, dass auch Teile aus Kunststoff verbaut sind. Vor allem bei so genannten Anfänger-Klavieren (also Instrumente, die im Preissegment um 2500 bis 3500 € liegen, wie zum Beispiel von Yamaha oder Kawai) findet man viele verbaute Kunststoffprodukte.
Klaviere reagieren empfindsam auf jede Veränderung des Klimas. Ebenso ist der Lack anfällig bei Sonneneinstrahlung oder Hitze. Die Materialien können aufquellen oder schrumpfen, und dies kann sich ab und an hörbar machen. Doch das reguliert sich meist von alleine wieder. Problematischer kann dies bei Instrumenten sein, in denen feste Kunststoffteile verbaut sind und die die Veränderungen seiner umgebenden Naturstoffe nicht mitvollziehen können.
Anders als bei einem Instrument aus Kunststoff, wie zum Beispiel dem Clavinova, benötigt ein mechanisches Instrument einen ausgeprägteren Einsatz der Muskulatur. Die Feinmotorik für den differenzierten Anschlag wird optimal auf ihm trainiert, ebenso die Steuerung der zwei oder drei Pedale, die ein Klavier besitzt. Alles spielt zusammen, alles ergänzt sich im Idealfall harmonisch mit dem eigenen Körper.
Klaviere unterliegen einer massiven Beanspruchung an körperlicher Energie. Sie sollten deshalb ein Mal im Jahr gestimmt und überholt werden. Einzelne Teile können dabei ohne Probleme herausgenommen und ausgetauscht werden.
Der Transport ist alleine nicht zu empfehlen und sollte von spezialisierten Firmen übernommen werden. Und natürlich sind Klaviere von der Bauart her höher als E-Pianos; es gibt verschiedene Ausführungen mit unterschiedlichen Höhen.
Klaviere sind von Natur aus klanggewaltig. Sie besitzen einen großen Resonanzkörper, der bei Flügeln noch ausladender ist. Es gibt zwar bei vielen Instrumenten ein Pedal, das man einrasten kann, um den Klang zu dämpfen (Moderator-Pedal), aber nicht jedes Instrument besitzt diese Funktion. Bei komplizierten nachbarschaftlichen Verhältnissen kann das zum Problem werden, und da hilft dann auch die Gesetzeslage nicht weiter, die als Rahmenbedingung 90 Minuten bis drei Stunden des täglichen Übens vorschlägt.
Doch gegen dieses Problem kann man eine elektronische Stummschaltung einbauen lassen, die man bei Bedarf einfach zuschaltet; mit ihrer Hilfe kann man ganz normal die Tastatur bedienen und dabei einen Köpfhörer nutzen. Oder man nutzt spezielle Dämmplatten, die unter und hinter das Klavier gelegt werden.